Der eiskalte Engel – Le Samourai
„Es gibt keine größere Einsamkeit als die eines Samurai, außer vielleicht die eines Tigers im Dschungel.“

Bilder eines Alain Delons, irgendwo zwischen Angst einflößender Mechanik und unglaublicher Charaktertiefe, flimmern über den Bildschirm.
Ein wortloser erster Clou, ein Alibi, ein Mord.
Willkommen im Paris der 60er , willkommen in Jean-Pierre Melville's Meisterwerk Le Samourai.
Eine Filmische Sinfonie. Kamera, Soundtrack und Schauspieler verschmelzen und bilden gemeinsam eines der wichtigsten Werke der 60er.
Trotz einer fast stoischen Ruhe baut sich eine permanent verzweifelte Stimmung auf.
Denn jedes mal wenn Jeff Costello noch hoffnungsloser in die Kamera blickt, die Ereignisse sich zuspitzen und sich die Schlinge immer fester zu zieht, passiert etwas mit dem Zuschauer.
Er wurde durch eine Sogwirkung hineingezogen, er fühlt mit und vor allem will er raus aus dieser kalten und emotionslosen Welt, raus aus Costello's Welt. Gebrochen von der Einsamkeit, gelenkt von seinen Job wandelt er zum Galgen und das Publikum wandelt mit. Sogar der Zuschauer merkt wie die Schleife um seinen eigenen Hals enger wird. Es gibt kein Entkommen aus dieser tristen Welt.
Das ist Melancholie in Reinform, Coolness und Filmkunst in vollendeter Form.
10/10
Von Mr.GOLD